Von der Westfalenliga in die Kreisliga A gefallen - und nun zurück auf dem Weg nach oben: Der SV Spexard hat nach fünf Jahren Kreisligafußball den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt gemacht. Meistermacher Marc Hunt feiert in seinem zweiten Jahr bei den „Spechten“ den achten Aufstieg seiner Trainerlaufbahn. „Das war meiner Meinung nach der schwerste von allen“, offenbart der 62-jährige Brite. Als Marc Hunt den SV Spexard im Sommer 2023 als Trainer übernahm, dümpelte der Verein im Mittelfeld der Kreisliga herum. Nach dem Rückzug aus der Westfalenliga 2020 fehlte es dem Verein an Ambitionen. Doch mit dem neuen Trainer Hunt und sportlichem Leiter Oliver Eichstädt begann die Trendwende. Mit dem Gespann setzte sich die Vereinsführung das Ziel, mittelfristig in die Bezirksliga aufzusteigen. Nun ist es bereits im zweiten Jahr gelungen, wofür insbesondere die Unterstützung des Vereins und eine gute Kaderplanung verantwortlich waren. „Für mich war es entscheidend, dass der gesamte Verein hinter uns stand.“ Persönlich hatte Hunt von Serienbeginn an ein gutes Gefühl: „Ich habe am Anfang der zweiten Saison gemerkt, dass wir einen sehr guten Kader zusammen haben. Ich habe mir selber dann gesagt: Wenn ich es in dieser Saison nicht schaffe, höre ich auf“, verrät er. Die Saison begann optimal. Der SVS gewann die ersten 13 Ligaspiele allesamt. „Matthäus Wieckowicz, Kamil Orhan und Patrick Wesuls kamen vor der Saison und haben die Mannschaft mit ihrer Erfahrung gelenkt“, sieht Hunt einen Grund für den guten Start. Nach Weihnachten folgte dann eine schwere Phase, in der nicht mehr alles rund lief. „Das ist normal, das hat jede Mannschaft. Matthäus, David Jedra und ich haben als Trainerteam aber die Ruhe bewahrt, was sich am Ende ausgezahlt hat“ freut sich der Übungsleiter rückblickend. Das Erfolgsrezept der Spexarder war ihre Defensive. Mit 23 Gegentoren in 28 Spielen kassierten sie die wenigsten Tore der Liga. „Mir ist es wichtig, erstmal wenige Fehler zu machen. Dafür sollen alle mit nach hinten arbeiten, egal wer es ist. Nach vorne kann hingegen immer was passieren“, erklärt Hunt seine Spielidee, die von seiner Zeit als CoTrainer beim FC Gütersloh und dem SC Wiedenbrück geprägt wurde: „Ich habe mit Rob Reekers, Thomas Stratos, Fatmir Vata und Fritz Grösche zusammengearbeitet. Sie alle sind hochqualitative Trainer und haben immer eines gepredigt: Keine Fehler!“ Für die defensive Spielweise durfte sich Marc Hunt bereits einiges anhören: „Einer hat mir mal gesagt, dass ich wie ein Italiener trainiere. Ich antwortete, dass ich Engländer bin, aber aus den Fehlern der Nationalmannschaft lerne“, witzelt Marc Hunt. Der Lerneffekt ist ihm aber sehr wichtig. „Man muss immer was neues lernen. Tut man das nicht, bringt auch die Erfahrung nix. Ich habe in dieser Saison viel neues gelernt, das motiviert mich“, führt er fort. Die Frage nach seiner Zukunft ist daher auch geklärt: „Für mich geht es in das dritte Jahr bei Spexard. Mit meinem neuen Trainerteam Matthäus Wieckowicz und Kamil Orhan streben wir kommendes Jahr eine ruhige Saison im Mittelfeld der Bezirksliga an.“ Marc Hunt, der noch nie zuvor Trainer in der Bezirksliga war, freut sich auf die kommende Spielzeit, stellt aber auch klar: „Die gesamte Entwicklung der Mannschaft steht für mich im Vordergrund.“ Um dies zu unterstreichen, steckt er für die Zukunft ein hohes Ziel: „Wir wollen Spexard langfristig in Richtung Landesliga aufbauen“, so der Meistertrainer.
Text und Bild "Die Glocke" vom 18.06.25