Presse zum 11. Spieltag

La-Ola-Welle nach Spexarder Torflut

La-Ola-Welle nach Spexarder Torflut

»Spechte« verlassen durch ein 2:0 über Beckum die Abstiegsränge – Alassane und Brück lassen Simov leiden

Gütersloh-Spexard (WB). Als Martin Simov gestern Nachmittag den Sportplatz an der Bruder-Konrad-Straße verlassen will, lässt sich eine Handvoll Zuschauer zu einer La-Ola-Welle für den Trainer des SV Spexard hinreißen. Etwas verlegen nimmt der Coach des Fußball-Westfalenligisten die Glückwünsche zum dritten Saisonsieg entgegen. Der allerdings ist ein ganz wichtiger, denn durch den 2:0 (1:0)-Erfolg im Kellerduell gegen den Tabellenvorletzten SpVg. Beckum verlassen die »Spechte« die Abstiegsränge.

»Dass hinten die Null stehen würde, konnte ich mir ja noch vorstellen. Aber dass wir vorne zwei Tore schießen, hat mich selbst überrascht«, sagt Simov, dessen Mannschaft zuvor in neun Meisterschaftsspielen nur vier Treffer erzielen konnte. Treffer Nummer eins gelingt am Sonntag Nils Grollmann (12.), der aus kurzer Distanz nur noch einschieben muss, nachdem sich Willi Merklinger stark über die linke Seite durchgesetzt hatte.

Aus dem Spiel heraus lassen die verletzungsgeplagten »Spechte«, die kurzfristig auch noch auf Sascha Lepper (Zerrung) verzichten müssen, vor 160 Zuschauern nichts zu. Die Gäste, die sich am Freitag von ihrem Trainer Markus Klingen getrennt hatten, sind nur nach Freistößen gefährlich. Den ersten setzt Ilker Algan an die Latte (29.), der zweite landet in den Armen von SVS-Keeper Luis Bönisch Encina (58.). Dieser hat indes eine kuriose Entstehungsgeschichte. Marcel Skorupa (Dortmund) entscheidet nach einer Verletzungsunterbrechung auf Schiedsrichterball. Steffen Brück geht indes von einem Freistoß aus und nimmt den Ball in die Hand. »Geht der Freistoß rein, dann wäre ich ausgerastet und Steffen einen Kopf kürzer nach Hause gegangen«, sagt Simov. Brück macht seinen Fehler mit dem verwandelten Elfmeter zum 2:0 (85.) aber wieder gut, Sherif Alassane war zuvor gefoult worden.

Alassane selbst hätte bei zwei hundertprozentigen Konterchancen (37./56.) den Sack indes noch viel früher zumachen können. »Grins nicht so, du Pfeife«, kann sich Simov daher nach Spielschluss einen Spruch in Richtung seines Angreifers, der noch eine dritte Topchance vergibt, nicht verkneifen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte verspringt Alassane frei vor dem Beckumer Tor der Ball. »Dieses Spiel hat definitiv Kraft gekostet, zum Schluss waren die Beine wackelig. Da haben wir angefangen zu zittern, daher musste ich von außen etwas stärker coachen«, fasst Simov die für ihn nervenaufreibende Schlussphase zusammen: »Die hat mir gar nicht gefallen.«

SV Spexard: Bönisch Encina - Hall, Brück, Dahlkämper, Merklinger - Colak, Drücker, Nepke - Grollmann (77. Röbling), Schürmann (90. Azrioual), Alassane (88. Kemper).

Tore: 1:0 Nils Grollmann (13.), 2:0 Steffen Brück (85./Foulelfmeter).

 

„Spechte“ flattern auf Tabellenplatz zwölf

Westfalenligist SV Spexard schafft mit dem 2:0 gegen die SpVg. Beckum nach fünf Niederlagen in Folge die Trendwende. Steffen Brück und Sherif Allassane strapazieren dabei aber die Nerven ihres Trainers Martin Simov und der Mitspieler

Gütersloh (rö). War das die Trendwende für den SV Spexard in der Fußball-Westfalenliga? Trotz einer weiteren personellen Schwächung durch den Ausfall von Sascha Lepper (Zerrung) besiegte das Team von Trainer Martin Simov gestern die SpVg Beckum mit 2:0 und verbesserte sich auf den 12. Tabellenrang.

Alles andere als ein Sieg gegen die Beckumer, die sich noch am Freitagabend von Trainer Markus Klingen getrennt hatten, wäre indes fatal gewesen. Die Gäste boten eine ganz schwache Vorstellung und kamen einem Torerfolg lediglich bei zwei Freistößen nahe. Mit dem ersten traf Ilker Algan die Latte (28.). Der zweite hatte einen kuriose Vorgeschichte. Schiedsrichter Marcel Skorupa (Dortmund) setzte das Spiel nach einer Verletzungspause in der 54. Minute knapp vor dem Spexarder Strafraum mit einem Schiedsrichterball fort. Statt den Ball mit dem Fuß zu spielen, nahm Steffen Brück ihn in die Hand, um ihn für einen Freistoß zurechtzulegen und verursachte so erst einen – für den Gegner.

„Das hätte noch gefehlt, wenn der den Ausgleich gebracht hätte“, atmete Simov durch, nach der Parade von Keeper Luis Bönisch durch. Dass die Gastgeber so lange um den Erfolg bangen mussten, lag an der Unentschlossenheit ihrer Angreifer. Nach der frühen Führung durch Nils Grollmann, der nach einem scharfen Zuspiel von Willi Merklinger nur noch den Fuß hinhalten musste, strapazierte vornehmlich Sherif Alassane, die Nerven der Mitspieler und des Trainers, als er gute Chancen zum erlösenden 2:0 vergab (37., 45 und 80.). Immerhin holte Alassane noch den Strafstoß heraus, den Brück sicher zum 2:0 verwandelte(83.).

Die mangelnde Konsequenz seiner Elf in den Schlussminuten brachte Simov noch einmal auf die Palme. Trotzdem stellte er zufrieden fest: „Nach so vielen Ausfällen drei Punkte, da ist alles gut.“

SV Spexard: Bönisch – Hall, Brück, Dahlkämper, Merklinger – Colak, Drücker, Nepke – Grollmann (76. Röbling), Schürmann (89. Azrioual), Alasssane (86. Kemper).

Tore: 1:0 (13.) Grollmann, 2:0 (83.) Brück (FE).

 

Fußball-Westfalenliga

Mit letzten Kräften zum wichtigen 2:0

Gütersloh-Spexard (gl). Durchatmen beim SV Spexard. Am elften Spieltag der Fußball-Westfalenliga hat das Team von Martin Simov gestern mit 2:0 gegen den direkten Konkurrenten Beckumer SV gewonnen. Dass es sich bei diesem Erfolg nicht um ein Glanzstück

handelte, war allen Beteiligten angesichts der personellen Lage völlig egal.

Denn bereits vor dem Anstoß musste Spexard zwei weitere schlechte Botschaften verkraften. Sascha Lepper, der bereits im Training am Freitag Probleme hatte, sowie der neue Torwart Roman Benzel stellten beim Aufwärmen schmerzhaft fest, dass ein Einsatz wenig sinnvoll sein würde. Also hieß es für Trainer Simov: mal wieder die Planungen umschmeißen, mal wieder arg geschwächt in ein Spiel gehen. Bezeichnend war ein Blick auf die Ersatzbank, wo nur vier Akteure Platz nahmen – darunter auch Benzel, der jedoch nur in höchster Not eingegriffen hätte.

Dem SVS kam gestern jedoch entgegen, dass die Probleme andernorts deutlich gravierender sind. Denn Gegner Beckum hatte erst am Freitag Trainer Markus Klingen vor die Tür gesetzt, so wurden die Gäste in Spexard vom bisherigen Assistenten William Mennie betreut. Der konnte aber auch nicht verhindern, dass die BSV schwer verunsichert und ungefährlich agierte. Was die solide bis gute Leistung der Hausherren allerdings nicht schmälern soll.

Vor allem eine Tatsache freute den erleichterten Trainer nach dem Schlusspfiff: „Dass wir es mit der Aufstellung schaffen, zwei Tore zu erzielen, überrascht mich“, sagte Simov, ehe er wenig später von Spexarder Fans zu einer Art Miniatur-Laola-Welle an die Bande gebeten wurde.

Bereits in der 13. Minute gelang dem SVS die wichtige Führung, und das gleich mit der ersten guten Offensivaktion: Nach guter Vorarbeit von Willi Merklinger hatte Nils Grollmann aus kurzer Distanz keine Mühe, zum 1:0 einzuschieben. Beckum wurde derweil bei allem Bemühen nur über Standardsituationen, allesamt getreten von Ilker Algan, gefährlich. Den ersten Freistoß in der 20. Minute parierte Spexards Torhüter Luis Bönisch Encina, der zweite flog nur drei Minuten später an die Oberlatte. Auf der Gegenseite hatte Sherif Allassane gleich zwei dicke Möglichkeiten, um den Gästen frühzeitig jegliche Hoffnung zu rauben (37./45.). „Er muss einfach das 2:0 machen“, kritisierte Simov später.

Zwar hatte sein SVS nach der Pause nur wenige Probleme, da Beckum jedoch nie aufgab, stand der Sieg lange auf wackligen Füßen. Schließlich wurde Alassane in der 84. Minute im Strafraum von Maik Rieping von den Beinen geholt. Den Strafstoß verwandelte Steffen Brück – und ganz Spexard atmete tief durch.

So spielten sie

SV Spexard 2:0 (1:0) Beckumer SV

SV Spexard: Bönisch Encina – Hall, Brück, Dahlkämper, Merklinger – Grollmann (77. Röbling), Colak, Nepke, Alassane (88. Kemper) – M. Drücker – Schürmann (90. Azrioual).

Tore: 1:0 (13.) Röbling, 2:0 (85./FE) Brück.

 

Gastgeber setzen sich in schwachem Kellerduell durch

Hoffnungen auf BSV-Neuanfang verpuffen beim 0:2 in Spexard

Spexard (gl). Die Talfahrt der Beckumer SV geht ungebremst weiter. Trotz des Trainerwechsels von Markus Klingen zu Co William Mennie unterlag die BSV gestern leistungsgerecht mit 0:2 (0:1) im Kellerduell beim bis dato Vorletzten SV Spexard. Durch die Schlappe fiel Beckum auf jenen Rang zurück, den zuvor Spexard belegt hatte. Die Platzherren kletterten hingegen dank des Erfolges in diesem Sechspunkte-Spiel auf den ersten Nichtabstiegsplatz.

Das Unheil für die lange Zeit erschreckend schwachen Gäste begann in der 13. Minute. Einen Spechte-Vorstoß über die linke Außenbahn konnte das Team aus der Römerkampfbahn nicht unterbinden. Sherif Alassanes Flachpass vollendete Nils Grollmann zum 1:0 für die harmlose Heimelf.

Im zweiten Abschnitt war die Spielvereinigung bemühter, kassierte aber kurz vor Ende (84.) den endgültigen k.o. Im Zweikampf mit Linksverteidiger Maik Rieping nahm Alassane eine Berührung im Strafraum dankbar an und ging zu Boden. Den umstrittenen Strafstoß vollstreckte Steffen Brück zum 2:0-Endstand.

Von einem Neuanfang war im Spiel eins der BSV nach Markus Klingen wenig zu spüren. Ideenlos und fahrig in der Vorwärtsbewegung, oft mit ungenauen langen Bällen operierend, blieb das Team zumeist blass. Drei gute Freistöße von Ilker Algan (18., 29., 58.) und eine Möglichkeit von Patrick Schmidt (13.) blieben in einem Duell zweier schwacher Mannschaften die einzigen Aufreger vor dem SVS-Tor.

Zu allem Überfluss verletzte sich BSV-Abwehrchef Sven Höveler kurz vor der Pause und musste in der 37. Minute vorzeitig raus. Bitter, denn Höveler war bis dahin ein Stabilitätsanker.

 

Westfalenliga SV Spexard 2:0 (1:0) SV Beckum

BSV: Tarambuskas, Skalski (46. Ghafori), Höveler (37. Beumer), Schmidt, Rieping - Jaspert, Algan - Buchta, Pape, Mehovic, Buschening (79. Celik).

Tore: 1:0 Grollmann (13.), 2:0 Brück (85.).

Schiedsrichter: Marcel Skorupa (Westhofen).   -   Zuschauer: 200.

 

Angemerkt

Wer zündelt, sollte löschen können

Wer gerne zündelt und keinen irreparablen Schaden anrichten möchte, sollte einen Feuerlöscher sein Eigen nennen. Die Beckumer SV hatte gestern in Spexard aber nicht einmal eine Löschdecke zur Hand und präsentierte sich wie ein Absteiger. Der Funke sprang nicht über, weder auf dem Feld noch von den Spielern zu den Fans, die früh berechtigterweise eine enttäuschende Vorstellung des Traditionsclubs beklagten. Uninspiriert, ideenlos und fahrlässig in Sachen Raumaufteilung und Gegnerzuordnung. Auf diese Weise wird die BSV in der Westfalenliga nicht bestehen können.

Es ist müßig zu spekulieren, ob Markus Klingen, das erloschene Feuer der Mannschaft hätte neu entfachen können, denn der zweifache Meistertrainer erhielt bekanntlich die Papiere. Aber so einen lauwarmen Beckumer Auftritt wie den im Gütersloher Ortsteil hat man in den Vorjahren selten bis gar nicht erlebt. Ohnehin hat diese Trainerdemission einen faden Beigeschmack. Einen Übungsleiter wegen „Uneinsichtigkeit“ vom Hof zu jagen und öffentlich nachzukarten, wird dem Geschassten nicht gerecht. Womöglich ist die beklagte Beratungsresistenz des Ex-Trainers Prinzipientreue gewesen – beispielsweise das Festhalten am Leistungsprinzip.

Fest steht eines: Wenn eine Mannschaft oder Teile davon die Zündschnur an einen Brandsatz legen, um den Trainer loszuwerden, muss das Team liefern, geläutert und gestärkt aus den rauchenden Trümmern hervorgehen. Die Mannschaft steht jetzt in der Verantwortung, schnell für Besserung zu sorgen. Gelingt das nicht, wird das BSV-Leuchtfeuer in der nächsten Saison in der Landesliga zu sehen sein.

 

Spexard II sieht Licht am Ende des Tunnels

Kreisliga A: Zweiter Saisonsieg für den Tabellenletzten

Gütersloh (WB). Großer Jubel beim SV Spexard II: Am 11. Spieltag der Fußball-Kreisliga-A feiert das Schlusslicht seinen zweiten Saisonsieg. Das Spitzentrio gibt sich keine Blöße.

Suryoye Verl - SV Spexard II 2:4 (0:2). Justin Blasczyk (15.) und Marco Lecybil (17.) schießen für den Underdog eine frühe Führung raus, Stephan Dalmis (60./66.) macht diese zu Nichte. »Ich hatte trotzdem nie das Gefühl, dass wir Punkte liegen lassen«, so Trainer Dirk Siemann. Er sollte Recht behalten, Joker Martin Gratzla (79./89.) tütet die drei Zähler ein.

 

Kreisliga A

Suryoye Verl – SV Spexard II 2:4. Das Schlusslicht siegte überraschend, aber verdient. Justin Blasczyk (15.) und Marco Lecybil (17.) besorgten die 2:0 Pausenführung der Gäste. Stephan Dalmis (60., 66.) glich mit einem Doppelpack aus. Doch die „kleinen Spechte“ starteten noch einmal durch und kamen durch die Tore von Martin Glatzla (78., 89.) zum Sieg. „Ich bin mit meinen Jungs sehr zufrieden“, sagte Trainer Dirk Siemann. Verls Navid Schafizadeh sah in der Schlussminute wegen Beleidigung die Rote Karte.

 

Suryoye Verl 2:4 SV Spexard II

Den „Spechten“ drohten drei Punkte noch zu entgleiten. Denn nach der 2:0-Führung durch die Tore von Justin Blasczyk (15.) und Marco Lecybil (17.) glich Stephan Dalmis mit einem Doppelschlag zur Mitte der zweiten Hälfte aus (60., 66.). Das Tabellenschlusslicht gab sich aber nicht auf, legte einen Gang zu und wurde durch die beiden Tore von Martin Gratzla (78., 89.) mit dem zweiten Saisonsieg belohnt.